Darmtherapie

 

Prinzipien der Darmtherapie

Der Darm hat die Aufgabe, aufgenommene Nahrung zu verdauen und die Nährstoffe aus dieser aufzunehmen.

In der Darmschleimhaut sitzen unzählig viele Immunzellen, wodurch der Darm auch eine große Rolle spielt als immunologisches Organ, das mit beteiligt ist bei der Entstehung und Instandhaltung von Infekten, Allergien, Neurodermitis und anderen Autoimmunerkrankungen.

Aus osteopathischer Sicht können ständige Reizungen des Darms auch zu Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule führen. Dies lässt sich erklären durch die faszialen Befestigungen des gesamten Verdauungsapparates an der Wirbelsäule, durch nervale Verbindungen und durch Schonhaltungen z.B. bei chronischen Schmerzen im Bereich des Verdauungsapparates.

Bei anhaltenden Störungen der Verdauung kann es zu Resorptionsproblemen von Nährstoffen kommen, wodurch ein Nährstoffmangel mit diversen Symptomen (siehe Nährstofftherapie) entstehen kann.

Zusätzlich wird der gesamte Verdauungstrakt von Rachen bis After begleitet von 100-200 Millionen Nervenzellen, mehr als im gesamten Rückenmark! Obwohl die Verdauung komplett unbewusst und autonom abläuft, besteht zwischen Gehirn und Darm so ständig ein Informationsaustausch, wobei der Großteil der Information von Darm Richtung Gehirn läuft. Dieses Phänomen wird als „Brain-Gut-Axis“ bezeichnet. Es wird vermutet, dass der Darm hierdurch auch Auswirkungen auf Stressresilienz, emotionale Stabilität und Stimmung hat. 
Beispiele für die enge Verknüpfung von Darm und Gehirn kennt jeder: Schmetterlinge im Bauch, Stress, der auf den Magen schlägt, Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus getroffen werden.

Die Wissenschaft der Neurogastroenterologie ist recht jung und dauernd werden neue Erkenntnisse bekannt. Inzwischen ist bekannt, dass mit der Gesundheit des Darmes vieles zusammenhängt: Appetit und Sättigung, Emotionen, Stressresilienz, erhöhte Infektanfälligkeit… Es werden zudem viele Krankheiten in den Zusammenhang gebracht mit der Darmgesundheit, wie z.B. jegliche Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Neurodermitis, MS, Psoriasis..), Parkinson, Migräne, chronisches Erschöpfungssyndrom.

Eine gestörte Darmgesundheit kann sich zeigen z.B. in einer fehlerhaften Zusammensetzung der Darmbakterien, der Ansiedlung des Candida-Pilzes, entzündete Schleimhäute des Darms oder dem Leaky-Gut-Syndrom (=erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut).

Als Folge einer schlechten Darmgesundheit werden die entgiftenden Organe wie Leber, Niere und die Haut vermehrt belastet, wodurch wiederum erneute Verdauungsbeschwerden auftreten können. Auch Hautreizungen, Ausschläge, unreine Hautbilder können entstehen.

Die Ursachen für eine gestörte Darmgesundheit sind vielfältig. Sie reichen von vergangenen Medikamenteneinnahmen zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten bis zu anderen Erkrankungen und einer fehlenden Erstbesiedlung des Darmes.

Arbeitsweise der Darmtherapie

Nach einer ausführlichen Anamnese und Untersuchung füllen wir gemeinsam den Anforderungsbogen für das Labor aus. Ich gebe Ihnen das Set zur Stuhlprobenentnahme mit nach Hause und Sie schicken die Probe direkt zum Labor.

Nach ca. 3-5 Werktagen erhalte ich das Ergebnis des Labors und setze mich mit Ihnen in Verbindung. Mir ist es sehr wichtig, dass Sie verstehen, wieso Ihr Problem entstanden ist, wodurch es instandgehalten wird, wieso Ihre Therapie genau so durchgeführt wird und worauf Sie selber währenddessen achten sollten. Deshalb folgt nun ein ausführliches Aufklärungsgespräch und die Besprechung Ihres Befundes und des Therapieplanes. Dieses Gespräch beinhaltet auch eine Ernährungsberatung, da diese essenziell für eine erfolgreiche Therapie ist.

Nach einigen Wochen haben wir erneuten Kontakt, um zu besprechen, wie die Therapie läuft, ob es Probleme und Fragen gibt.

Bei der richtigen Lebens- und Ernährungsweise reicht es oft aus, die Therapie einmalig konsequent durchzuführen. Wenn Sie aufgrund anderer Erkrankungen auf Medikamente angewiesen sind, kann es sein, dass wir die Therapie nach einer bestimmten Zeit wiederholen müssen.

 Anwendungsgebiete

  • Verdauungsbeschwerden, wie Durchfall, Blähungen, Verstopfungen
  • Reizdarmsyndrom
  • chronische Erschöpfung
  • häufige Infekte
  • Autoimmunerkrankungen (Rheuma, MS, Psoriasis..)
  • Hautprobleme, wie Neurodermitis, unreines Hautbild, Ausschläge
  • Migräne
  • Parkinson
  • Allergien
  • Nährstoffmängel